Ukraine – ein willkommenes Konjunkturprogramm für die Rüstungsindustrie

Ukraine – ein willkommenes Konjunkturprogramm für die Rüstungsindustrie Pixabay

Anti-Spiegel, die Webseite von Thomas Röper, ist eine wichtige Informationsquelle jenseits der propagandistischen Medien in Deutschland und anderswo – insbesondere wenn es um russische Politik geht.

In seinem Artikel vom 1.03.2022 listet er auf, welche Staaten die ukrainischen Soldaten mit friedensfördernden Waffen beliefern. Es folgen ein paar Auszüge aus diesem Artikel, danach ein Auzug aus dem heutigen Rundbrief von Jürgen Grässlin und zum Schluss der Hinweis auf eine Dokumentation über den Krieg gegen das eigene Volk im Donbass.

Frieden?

Was wir derzeit erleben, ist regelrecht menschenverachtend. Auch wenn man ein Gegner Russlands, aber für den Frieden ist, müsste man einsehen, dass die Durchhalteparolen an die und in der Ukraine genauso sinnlos sind, wie die Durchhalteparolen der deutschen Nazi-Regierung am Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Westen tut aber genau das, was die Historiker dem Nazi-Regime am Ende des Zweiten Weltkrieges vorwerfen: Sie verlängern sinnlos einen verlorenen Krieg, anstatt einen Frieden zu suchen. (...)

Deutschland liefert Waffen

Obwohl nach deutschem Recht Waffenlieferungen in Krisengebiete verboten sind, hat Deutschland nun doch beschlossen, der Ukraine Waffen zu liefern. Deutschland liefert der Ukraine 500 Stinger-Raketen und erlaubt Estland und den Niederlanden, Waffen, die sie einst von Deutschland bekommen haben, an die Ukraine zu liefern. Außerdem hat die deutsche Innenministerin die Lieferung von gepanzerten bekannt gegeben. (...)

Finnland liefert Waffen

Finnland hat sich bereit erklärt, der Ukraine 2.500 Sturmgewehre und 150.000 Patronen zu liefern.

Italien liefert Waffen

Italien hat ebenfalls Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt, diese aber nicht näher genannt. Die Rede ist von „militärischen Mitteln, Material und Ausrüstung“

Kroatien liefert Waffen

Kroatien hat mitgeteilt, der Ukraine „Militärtechnik und Feuerwaffen“ im Wert von 16,5 Millionen Euro liefern zu wollen.

Norwegen liefert Waffen

Dass es sich bei den Waffenlieferungen an die Ukraine um die Entsorgung alten Geräts handelt, zeigt Norwegen deutlich. Dort hat man angekündigt, der Ukraine bis zu 2.000 Panzerabwehrwaffen vom Typ M72 zu schicken. Die M72 wurde 1962 in Dienst gestellt und 1976 durch das Nachfolgemodell AT4 ersetzt.

Kanada liefert Waffen

Auch Kanada hat angekündigt, der Ukraine Panzerabwehrwaffen im Wert von knapp 20 Millionen Dollar zu schicken, wobei aber nicht gemeldet wurde, um Waffen welchen Typs es geht.

Slowenien liefert Waffen

Auch Slowenien entsorgt seine Altbestände und schickt alte Kalaschnikow-Gewehre in die Ukraine. Die braucht Slowenien nicht mehr, weil sie nicht dem NATO-Standard entsprechen. Die Anzahl der Gewehre oder deren Wert wurde nicht mitgeteilt.

Das Waffen-Entsorgungsprogramm der EU

Und jetzt kommt der Witz: Haben Sie sich gefragt, warum die NATO-Staaten es an dem Tag so eilig hatten, ihre alten Waffen loszuwerden? Die Antwort ist einfach: Die EU zahlt die Rechnung, denn die EU hat verkündet, der Ukraine Militärhilfe im Wert von 450 Millionen Euro zu schicken. Die EU hat aber gar keine Waffen, daher dürfen die NATO-Mitglieder ihre Altbestände zu guten Preisen an Brüssel verkaufen, das diese Waffen dann in die Ukraine schickt. (...)

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Passend zu dieser Liste des Todes Jürgen Grässlin, Vorsitzender des Rüstungsinformationsbüros. In einem Interview an die Junge Welt heute äußerte er sich zu den Reaktionen der Aktienmärkte, die am Montag postwendend kamen:

"Wo Krieg ist, finden sich immer die Profiteure des Mordens und Abschlachtens. Entgegen dem Kursverfall in den ersten Kriegstagen profitierten die Händler des Todes vom Krieg in der Ukraine: Die Aktie von Krauss-Maffei Wegmann stieg innerhalb eines einzigen Tages um 3,6 Prozent, die von Hensoldt um 5,1 Prozent, Airbus um 6,5 Prozent und Rheinmetall um sieben Prozent."

Immer wieder drängt sich die Frage auf, was diese "Profiteure des Mordens und Abschlachtens" für Menschen sind, ob sie je Bilder aus den Kriegsgebieten gesehen haben, z.B. diejenigen aus dem Film "Ukrainian Agony"?

In diesem schildert der Reporter, Mark Bartalmai seine persönlichen Erlebnisse an der Kriegsfront; er war ab Juli 2014 in Donezk und lebte neun Monate vor Ort. Es sind schreckliche Bilder der Zerstörung in dieser Reportage zu sehen; sie dokumentieren die Hässlichkeit dieses Krieges, über den wir so wenig wissen, über den wir vor allem Lügen gehört haben.

In diesem Film erfahren wir auch Hässliches über die (frühere) ukrainische Poroschenko-Regierung, die nicht nur gegen das eigene Volk geschossen hat – bis heute starben ca.14.000 Menschen, darunter viele Kinder –, sondern auch noch den Menschen im Donbass die Geldhähne zugedreht hat. Ohne die russischen Hilfskonvois, jeder aus 100 LKWs bestehend, wären viele Menschen verhungert.

Es ist eine nicht leicht zu sehende Dokumentation, es gibt viele Stellen in diesem Film, die weh tun und deren Brutalität kaum zu ertragen ist, aber wir müssen uns das antun, denn wir waren zu lange unwissend.

Quellen und Verweise:
Anti-Spiegel • Der Westen kämpft bis zum letzten Blutstropfen des letzten ukrainischen Soldaten gegen Russland
Junge Welt • »Bellizistische Kehrtwende ist unvorstellbar« – Bundesregierung nutzt Russlands Krieg in der Ukraine für groß angelegte Aufrüstung und Waffenlieferungen. Ein Gespräch mit Jürgen Grässlin
Bitchute/Chembuster • Ukrainian agony
Handelsblatt
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