Jens Loewe zur Augenwischerei und Kriegsertüchtigung

Stuttgart, den 19.12.2023

Liebe Leute,

bitte locker bleiben, ich kann Euch das alles hier vernünftig erklären! Ok, es muss jetzt überall gespart werden, die Ampel hat ein Finanz-Problem, keine Frage. Auf der anderen Seite muss uns allen aber doch klar sein, dass Krieg und Rüstung die wichtigsten Staats-Ziele sind, etwas, was alle Menschen brauchen, und was alle Menschen wollen und von einer guten Regierung auch erwarten. Und genau das erledigen unsere Ampel-Krieger in perfekter Weise! Immer noch mehr Milliarden für Krieg und Rüstung! Also, geht doch!

Bauernproteste in Berlin? Durch die Ampel-Politik sind die Bauern noch mehr belastet, sind am Limit und müssen teilweise aufgeben. Aber mal ehrlich: Das ist doch alles lächerlich, niemand braucht Lebensmittel von deutschen Bauernhöfen; wenn die Pleite sind, können wir doch Lebensmittel aus aller Welt importieren, wir sind doch Weltoffen! (Tagesspiegel)

Speditionen? Genauso lächerlich! Wenn die immer höher belastet werden und Pleite gehen, gibt es noch genügend Speditionen im Ausland die wir beauftragen können!

Ampel und Finanzen: Es muss jetzt (fast) überall gespart werden, insbesondere bei Erhalt und Sanierung deutscher Infrastruktur, wie Brücken, Bundesbahn, ÖPNV, Schulen, Lehrer, Personal im öffentlichen Dienst, Ämter, Behörden, Kitas oder Krankenhäusern und so weiter…

Hingegen wirklich wichtig und von höchster Priorität ist, dass Kriege mit möglichst noch mehr Milliarden unterstützt werden, noch mehr Geld für Krieg und Rüstung und insbesondere gerade jetzt, weil eine günstige Gelegenheit besteht, für Kriegsvorbereitungen gegen Russland. Die Propaganda läuft bereits:

1. SPD-Häuptling Lars Klingbeil im BILD-Interview v. 19.12.2023:

"Russland darf nicht gewinnen, Russland muss eine Niederlage in der Ukraine erleiden." 

2. Vorbildlich auch Ministerin Baerbock:

"Wir befinden uns im Krieg mit Russland“ oder auch "Russland muss ruiniert werden".

3. Mit dem Großmanöver "Quadriga 2024" will die Ampel-Regierung Deutschland zur wichtigsten Drehscheibe für den militärischen Aufmarsch machen, Stärke zeigen und Führung übernehmen; dazu schreibt German Foreign Policy:

"Deutschland und seine NATO-Verbündeten werden Anfang kommenden Jahres vier Monate lang einen umfassenden Krieg gegen Russland proben. Dazu vernetzt die NATO mehrere Großmanöver, Übungen und Teilübungen zu einem simulierten 'Schlachtfeldnetzwerk' an einer künftigen Ostfront. Laut Angaben der Bundeswehr ist das Großmanöver Quadriga 2024, bei dem Deutschland im Mittelpunkt steht, der deutsche Beitrag zu der parallel laufenden übergeordneten NATO-Kriegsübung Steadfast Defender, in deren Rahmen das westliche Militärbündnis mehrere zehntausend Soldaten aller NATO-Staaten nach Osteuropa verlegen und unter anderem in Norwegen, Litauen, Polen, Deutschland, Ungarn und Rumänien den Landkrieg gegen Russland trainieren will. Berichten zufolge werden die NATO-Streitkräfte dabei erstmals auf der Grundlage realer geografischer Daten den Krieg üben. Auch der simulierte Feind wird, anders als bei Kriegsübungen sonst üblich, offen benannt: eine von Russland geführte Koalition. Quadriga 2024 soll, so heißt es bei der Bundeswehr, 'insbesondere in der deutschen Öffentlichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar' sein." (Quelle)

4. Beste (Kriegs-)Vorbereitungen auch hier: Erstmals wird eine Bundeswehrbrigade mit 5.000 Männern und Frauen (und Familien) dauerhaft im Ausland stationiert, in Litauen, um an Grenzen zu Russland und gegen Russland aufzurüsten. Dazu will die Regierung mit zig Milliarden für die Soldaten in Litauen Infrastruktur aufbauen, Häuser, Wohnungen, Schulen, Kindergärten etc., was sie für wichtiger hält als Wohnungen für deutsche Bevölkerung in Wohnungsnot. Kriegsminister Pistorius erklärt dazu: Das sei ein "Leuchtturmprojekt" der Ampel-Krieger. (Süddeutsche Zeitung)

5. Vorbildlich dazu auch Rüstungs-Kanzler Scholz: Ein wesentlicher Teil der 100 Milliarden "Doppel-Wumms" extra-Schulden wird für den Kauf von F-35-US-Kampfflugzeugen ausgegeben, wie er es mit Jo Biden auch besprochen hat, die u.a. dazu konzipiert sind, als Nachfolger der Tornado-Jets, die in Büchel gelagerten US-Atombomben auf andere Länder abzuwerfen, wenn Deutschland dazu aufgefordert wird. (Frankfurter Rundschau)

6. Auch erwägt die Ampel, den deutschen Militär-Etat weiter zu erhöhen oder auch einen zweiten Doppel-Wumms-Milliarden-Topf für Krieg und Rüstung aufzumachen, wenn die bisherigen Doppel-Wumms-Milliarden aufgebraucht sein sollten.

7. In vorbildlicher Weise expandiert auch die Militarisierung der EU und erlebt derzeit einen neuen Quantensprung. EU-Ratspräsident Michel nannte die Aufrüstung und Kriegsfähigmachung der EU sogar als das Ziel Nr. 1 unserer Generation. Mit Kommissionspräsidentin Ursula v.d. Leyen haben wir eine professionelle Antreiberin, die auch mal "freihändig" Einkäufe in Milliarden-Höhe über Handy tätigt, wenn es nötig ist. Zu EU-Militarisierung hier ein Tagebuch.

8. Eine riesengroße Hilfe für noch mehr Krieg und Rüstung kommt auch von Joschka Fischer, der neue Atomwaffen für Europa fordert:

"Die EU braucht eine eigene atomare Abschreckung." (Quelle)

Mit der Bitte um jede Aufmerksamkeit, Beachtung und Verbreitung

Jens Loewe

----

Verweise (von Redaktion):

YouTube/Martin Sonneborn • Die Spur des Geldes. Ab Minute 15:24 ist das Thema Rüstungsausgaben dran, doch der ganze Beitrag ist hörenswert, es geht u.a. darum, wie das politische System funktioniert, wie die demokratischen Ansätze umgangen werden und wie Geld verteilt wird.

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz • Pressemitteilung: Bundesregierung legt Rüstungsexportbericht für das Jahr 2022 vor.

Richtig gesehen? Diese Pressemitteilung kommt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dazu fiel mir diese hübsche Grafik wieder ein:

Soweit zur "Klimagerechtigkeit"... (Urheber der Graphik unbekannt, Netzfund)