Volksverhetzung von der MDR- Korrespondentin Sarah Frühauf – Was der MDR dazu sagt

Wir hatten am 23.11. über die Strafanzeige von Thomas B. gegen die MDR-Korrespondentin, Sarah Frühauf berichtet, die sich erlaubte, gegen Ungeimpfte zu bester Sendezeit zu hetzen. Interessanterweise ist dieser beschämende Beitrag mittlerweile nicht mehr auf der Webseite vom WDR zu finden.

Neben der Strafanzeige von Thomas B. haben einige auch direkt beim Sender protestiert, auch ich. Gestern erhielt ich die Antwort vom Publikumsservice. Mir dünkt, einige werden das Bedürfnis verspüren darauf zu reagieren...

Betreff: Ihre Rückmeldung zum Kommentar von Sarah Frühauf in den Tagesthemen
Datum: Tue, 30 Nov 2021
Von: Publikumsservice <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>
An: Publikumsservice <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,

für Ihre Zuschrift an den Mitteldeutschen Rundfunk und die inhaltliche Auseinandersetzung mit unserem Programm möchten wir uns bedanken.

Sämtliche bei uns im Publikumsservice eingehende Rückmeldungen zu unseren Programmen werden in unserem täglichen Reporting festgehalten und an alle Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen verschickt. Auch Ihre Anmerkungen zum Tagesthemen-Kommentar von Sarah Frühauf vom 19.11.2021 sind in unseren täglichen Report eingeflossen. So gehen Ihre Anregungen oder Ihre Kritik nicht verloren und unsere Programmverantwortlichen erfahren, was Sie bewegt, welche Themen Sie interessieren, welche Sendungen Ihnen besonders gut oder auch gar nicht gefallen haben oder was Sie in unseren Programmen vermissen und von uns erwarten.

Zu der von Ihnen geäußerten Kritik, lesen Sie bitte im Folgenden die Antwort unseres Chefredakteurs Torsten Peuker:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

gern möchte ich Ihnen als Chefredakteur des MDR und als Vorgesetzter der Kommentatorin auf Ihr Schreiben antworten.

Wir alle stehen, gemeinsam, vor bislang so nicht gekannten Herausforderungen. Täglich werden hochkomplexe Entscheidungen gefordert. Das geht bis in das Leben jeder Familie hinein und gilt genauso für weitreichende politische Maßnahmen, bei denen zwischen dem Schutz der Gesundheit und anderer Grundrechte abgewogen werden muss. Auf der Suche nach Orientierung werden Meinungen ausgetauscht, die nach meiner Einschätzung angehört und ausgehalten werden sollten. Ja, Meinungen können und werden auch polarisieren; und nein, niemand muss die Meinung der jeweils anderen teilen. Es ist klar: Diese tägliche Auseinandersetzung ist mit Emotionen und persönlicher Betroffenheit verbunden.

Gestatten Sie mir bitte, an dieser Stelle auf das journalistische Genre „Kommentar“ zu verweisen, welches Frau Frühauf bedient hat.

Der Kommentar als besondere journalistische Darstellungsform im demokratischen Diskurs nimmt eine wichtige Funktion ein. Die kritische, analytische, auch pointierte Auseinandersetzung mit einem Thema soll eine Diskussion befördern. Die Redaktion nimmt keinen Einfluss auf die Richtung des Kommentars. Bei einem Meinungsbeitrag gehört es dazu, dass eine eindeutige Meinung nicht nur Zustimmung, sondern auch Gegenmeinungen hervorruft. Die Annäherung an ein Thema aus verschiedenen Perspektiven, die Kontroverse, gehört zur besonderen Stärke einer funktionierenden, zensurfreien Medienlandschaft.

In genau diesem Sinne stehe ich unbedingt hinter diesem publizistischen Genre und hinter unseren Kommentatorinnen und Kommentatoren. Und nach Rücksprache mit der Kollegin kann ich Ihnen versichern: Es ging Frau Frühauf lediglich darum, dafür zu sensibilisieren, dass die persönliche Entscheidung gegen eine Impfung während einer Pandemie nicht mehr ausschließlich eine individuelle ist, sondern weitreichende Folgen für die Gemeinschaft haben kann.

Mir wiederum ist es wichtig, zu betonen, dass wir grundsätzlich alle Zuschriften ernst nehmen und in den Redaktionen diskutieren. Wir bedauern es, wenn Sie sich persönlich attackiert gefühlt haben sollten. Zugleich möchte ich für Verständnis werben: Der Beitrag, auf den Sie sich beziehen, war ausdrücklich als Meinungsbeitrag, also als Kommentar im oben beschriebenen Sinne gekennzeichnet. 

Torsten Peuker
MDR Chefredakteur

 

Wir bedanken uns für die Möglichkeit, auf Ihre Anmerkungen reagieren und unsere Sicht darlegen zu können. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich auch weiterhin mit unserer Arbeit auseinandersetzen und uns Ihre Meinung mitteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Tubbesing
Leiterin Beziehungsmarketing

Mitteldeutscher Rundfunk
Intendanz
Hauptabteilung Kommunikation
Abteilung Marketing

Tel.: +49 341 3 00 9696
Fax: +49 341 3 00 29 6537
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Postanschrift: 04360 Leipzig
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Was die Strafanzeige von Thomas B. angeht erhielt ich heute diese Nachricht von ihm:

Hallo Nathalie,
leider habe ich bis heute, trotz Nachfrage, nichts gehört.
Die Antwort des Senders ist keine Überraschung. Ich habe bereits im Sommer eine Beschwerde ans ZDF geschickt, nach einem Interview von Dunja Hajali mit Alice Weidel. Die Antwort damals war genau nach demselben Strickmuster, nur dass es damals kein Kommentar war.


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