Adieu Clemens

Adieu Clemens Screenshot wikihausen 17.10.2020

Clemens Arvay, 42, Vater eines Sohnes, Immunbiologe, Schriftsteller, Musiker und Aufklärer.

Auch mich hat die Nachricht seines Freitodes erschüttert und ich möchte ein paar Worte dazu schreiben.

Wie die meisten von Ihnen es bestimmt wussten bzw. davon in den letzten Tagen erfahren haben, wurde insbesondere auf Wikipedia gegen Clemens Arvay gehetzt. In persönlichen Gesprächen z.B. mit Dr. Bonelli hat er wohl immer wieder darüber gesprochen, wie er unter diesen Aggressionen litt.

Kurz vor seinem Tod hat er außerdem in einem Posting auf Facebook das Ende einer „toxischen Beziehung“ bedauert. Eine meiner Freundinnen fasste m.E. trefflich zusammen: „Zwei so Riesenbaustellen gleichzeitig können natürlich zuviel sein.“

Davon bin ich überzeugt. In meinem Freundeskreis gibt es eine Frau, die letztes Jahr an der ganzen Misere und den unsäglichen Lügen fast zerbrochen wäre und nur unter größter Anstrengung eines Nachts in extremis es noch schaffte, dem Sog des Todes zu entkommen, weshalb ich die Entscheidung von Clemens nachempfinden kann. Und wegen dieser beängstigenden, persönlichen Erfahrung geht mir sein Suizid sehr nahe. Der Tod ist endgültig und beinahe hätte auch ich einen geliebten Menschen verloren.

Wieviele andere sensible, corona-traumatisierte Seelen sind denn noch gefährdet und was können wir tun, um sie zu schützen?

Im akkuten Fall – wenn die Verzweiflung und der Leidensdruck nicht mehr auszuhalten sind – bitte umgehend die Telefonseelsorge kontaktieren. Hilfe gibt es bei kostenlosen Hotlines wie:

0800 111 0 111 oder 0800 33 44 533.

Aber was können wir denn ansonsten Sinnvolles tun, damit es nicht wieder zum Äußersten kommen muss, damit niemand mehr wegen einer Hetzkampagne entscheidet, sich das Leben zu nehmen?

Ganz klar: Diffamierungen dieser Art müssen sofort aufhören und das wird wahrscheinlich nur passieren, wenn eine offizielle und mediale Aufarbeitung stattfindet. Damit die Verletzungen und Traumen heilen, auch damit die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. Eine solche Aufarbeitung könnte Rufmord-Kampagnen auf Wikipedia oder anderswo anprangern und sie im besten Fall für immer unmöglich machen.

Die Chance, gemeinsam eine anständige Aufarbeitung der Corona-Epoche durchzusetzen, bietet die Initiative von Andrea Drescher mit ihren klaren Forderungen: Zeit für die Wahrheit, Aufarbeitung der Corona-Geschehnisse, Gerechtigkeit für die Opfer, Täter zur Verantwortung ziehen und Rücknahme aller Gesetze und Verordnungen aus dieser unheilbringenden Zeit.

Wenn wir Millionen sind, die diese Forderungen unterstützen, können wir nicht mehr ignoriert werden und ja, ich glaube wirklich daran, dass unter diesen Umständen eine offizielle und mediale Aufarbeitung wird stattfinden können und dass sie dann heilsam für uns alle sein wird.

Für dich, lieber Clemens, ist es leider zu spät.

Adieu zur guten Nacht, mögest du in friedlichen, sorgenfreien Feldern ruhen.

 


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