Rede von Ansgar Klein anläßlich des Medienhaus-Aachen-Skandals

Rede von Ansgar Klein anläßlich des Medienhaus-Aachen-Skandals Elisenbrunnen Aachen, Wikimedia Commons, Carolus Ludovicus

Dr. Ansgar Klein und die Gruppe "Aachener für eine menschliche Zukunft" hatten geplant, ein an Olaf Scholz gerichtetes Inserat über das im Grundgesetz verankerte Friedensgebot in der "Aachener Zeitung", in der "Zeitung am Sonntag" oder im Aachener Stadtmagazin "Klenkes" drucken zu lassen. Das lehnte jedoch deren Herausgeber, das Medienhaus Aachen, ohne Begründung ab.

Ansgar Klein kommentierte diesen skandalösen Vorfall in seiner Rede am 1. Juli 2023 am Aachener Elisenbrunnen bei der traditionellen, monatlichen Kundgebung des Aachener Bündnisses "Diplomatie statt Waffen und Sanktionen", zu der auch die "Gruppe "Aachener für eine menschliche Zukunft" gehört.

Liebe Friedensfreunde, meine Damen und Herren!

Dass es schlecht um den Frieden in der Welt steht, brauche ich Euch nicht zu sagen, doch dass der Unfriede ganz konkret hier in Aachen virulent ist, möchte ich heute an drei Beispielen zeigen:

Vor gut einem Jahr wollten wir folgenden Text in den damals noch existierenden "Aachener Nachrichten" als Inserat veröffentlichen:

„Aufruf zu Friedfertigkeit

Wir wenden uns gegen die aus unserer Sicht unverantwortlichen Maßnahmen und Propagandafeldzüge gegen Russland, die seit dem Krieg in der Ukraine vom ‘Westen’ und speziell auch von Deutschland ausgehen.

Dieser Krieg hätte definitiv vermieden werden können, wenn der ‘Westen’ gegen die seit 8 Jahren währenden kriegerischen Verletzungen des Minsker Abkommens durch nationalistische Kräfte in der Ukraine etwas unternommen hätte, die ca. 14.000 Todesopfer und unsägliches Leid in der Donbass-Region hervorgerufen haben, und die US-geführte NATO dem von Russland immer wieder vorgebrachten Wunsch nach Sicherheitsgarantien nachgekommen wäre.

Jetzt den Krieg anzuheizen durch Geld, Waffenlieferungen und propagandistische und logistische Unterstützung ist das Gegenteil von dem, was Europa braucht, nämlich Deeskalation, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Sanktionen gegen Russland treffen in erster Linie das am Krieg unschuldige Volk und in großem Umfang auch den 'Westen' selbst, insbesondere Deutschland.

Wir fordern die deutsche Regierung auf, den Weg der Diplomatie und nicht den des Krieges zu gehen und sofort die Sanktionen aufzuheben. Die Öffentlichkeit, insbesondere Politiker und Medien, fordern wir ebenfalls auf, den Weg der Deeskalation zu beschreiten.

Frieden in Europa ist nur mit Russland und nicht gegen Russland möglich!“

Dieser absolut friedfertige Text ist als Inserat vom Medienhaus Aachen ohne nähere Begründung abgelehnt worden!!!

Dann haben wir versucht, den Text als Postwurfsendung publik zu machen; vergeblich! Der bekannte Journalist Markus Fiedler hatte damals zu diesem Skandal auf apolut.net einen lesenswerten Artikel geschrieben.

Nun gibt es eine zweite Auflage dieses Skandals! Der folgende Text, der von über 100 Personen, hauptsächlich aus dem Aachener Raum, unterzeichnet wurde, ist wieder vom Medienhaus Aachen, das die "Aachener Zeitung", "Zeitung am Sonntag" und den "Klenkes" herausgibt, als Inserat ohne Begründung abgelehnt worden!

Ein Freund schrieb uns dazu:

„…das regelt der Markt; die ‚Aachener Nachrichten‘ gibt es schon nicht mehr.“

Nun zunächst der Inserat-Text:

"Frieden schaffen ohne Waffen!

Werter Herr Bundeskanzler Scholz!

Die Unterzeichnenden fordern Sie auf, das Friedensgebot, wie es in unserem Grundgesetz und im 2+4-Vertrag festgeschrieben ist, zu befolgen, insbesondere jetzt in Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
In der Präambel unseres Grundgesetzes heißt es:

'...von dem Willen beseelt, ... dem Frieden der Welt zu dienen ...' und im Artikel 2 des '2+4-Vertrages': '...daß von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird. ... Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erklären, daß das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.'

Waffen ins Kriegsgebiet zu liefern, ist das genaue Gegenteil des Friedensgebotes!

Wir fordern Sie auf, statt Waffen Vermittlungsangebote zu 'liefern', die auf einen Friedensschluss in der Ukraine zielen.

In Erwartung Ihres Handelns im Sinne des Friedensgebotes"

Über 100 Unterschriften.

Warum wird solch ein überaus friedfertiger Text von der Chefetage des "Medienhaus Aachen" wiederum abgelehnt? Man kann natürlich vermuten, dass die Anteilseigner am "Medienhaus Aachen" das "Sagen" haben und überhaupt die Mainstream-Medien nur noch das veröffentlichen, was dem von "oben" verordneten Narrativ entspricht.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Uns sind Interna aus der Chefetage des "Medienhaus Aachen" bekannt worden, die besagen, dass über die Aktivitäten unseres Bündnisses – seit 2020, das "Bündnis gegen Impfpflicht", seit 2022 das Bündnis "Diplomatie statt Waffen und Sanktionen" – in den Printmedien des Medienhauses einfach nicht, zumindest nicht objektiv, berichtet wird.

Das zeigte sich z.B. schon im Dezember 2020 an der fast zu 100% in den "Aachener Nachrichten" veröffentlichten Pressemitteilung des VVN-BdA Aachen und anderen Aachener Gruppierungen, die sich als Friedensbewegung verstehen, in der es u.a. wörtlich heißt:

„Als friedensbewegte Organisationen in Aachen distanzieren wir uns daher eindeutig von den Demonstrationen der sogenannten Querdenkerbewegung. Wir werden weder heute noch künftig mit Menschen dieser Bewegung zusammenarbeiten und wehren uns gegen eine evtl. Beteiligung aus diesen Reihen bei unseren Veranstaltungen oder Aktionen.“

Mit anderen Worten: Der Spaltpilz wuchert hier vor Ort!

Wir haben mehrfach versucht, diesen Spaltpilz zu überwinden, bisher vergeblich. Doch wir versuchen es weiter, denn Frieden fängt vor Ort an!

Wie hat Mahatma Gandhi gesagt:

„Es gibt keinen Weg zum Frieden!“ – „Frieden ist der Weg!“

Ich danke Ihnen!

Aachen, den 1. Juli 2023, Dr. Ansgar Klein

 


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