Rammstein in Berlin – Niederlage der Cancel Culture

Rammstein in Berlin – Niederlage der Cancel Culture 240.000 Fans bei Rammstein im Münchner Olympiastadion vom 7. bis 11. Juni 2023, Bildquelle scienzz

Konzerte im Berliner Olympiastadion ein großer Erfolg. Pro Konzert 60.000 Fans. Aber das Mobbing der Systemmedien gegen Rammstein geht weiter. 

Jetzt ist Keyboarder Flake dran. Mit Geschichten von vor zwanzig Jahren.

Die drei Konzerte der Rockband Rammstein im Berliner Olympiastadion waren ausverkauft. Rund 180.000 Fans hatten sich Karten für die Auftritte am 15., 16. und 18. Juli 2023 besorgt. Was von den Kikerikimedien scheinbar beiläufig gemeldet wird, oder vielleicht auch nicht, ist allerdings kein beliebiges Musikereignis im Konzertsommer 2023. Es ist noch nicht lange her, seit die Band im Frühjahr, nach einem Konzert in Vilnius, von den Medien mit einer Mobbingkampagne überzogen wurde. Im Mittelpunkt der Angriffe stand ihr Sänger Till Lindemann. Alles, was in den Systemmedien glaubte Rang und Namen zu haben, beteiligte sich unisono und wie auf Kommando an der einheitlich ausgerichteten Schmutzkampagne.

Die Behauptung, junge Frauen seien „offenbar gezielt für Sex mit dem Sänger rekrutiert“ worden (Süddeutsche Zeitung), wurde zu „sexuellen Übergriffen“ hochgeschrieben und als feststehende Tatsache publiziert

„Während des Songs 'Deutschland', so die Bildzeitung, „soll Lindemann immer eine der Frauen (aus der Row Zero) zum Oralsex in einem Bereich der Bühne getroffen habe“.

Wow, was für ein potentes Multitalent, der Till. Singen und ficken in einem. Ob das nicht eher die Fantasien einiger Redakteure waren, die hier entgleisten? Zumindest halten sie ihr Publikum für so dumm, dass sie glauben, ihm das vorsetzen zu können. Dazu kann man sich den Songtext von „Deutschland“ in der Verlinkung anhören.

Beweise für sexuelle Übergriffe? Wozu denn, es reichte doch, dass man junge Frauen fand, die bereit waren, vor der Presse ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. In dubio pro reo? Diese Relikte altdemokratischer Zeiten sind für die Systemmedien längst vorbei. Deren Auftrag ist ein anderer, das zeigt die bundesweit einheitliche Ausrichtung der Kampagne. Wir leben schließlich Kriegszeiten und bereiten den Great Reset vor. Sogar einige Staatsanwaltschaften fühlten sich bemüßigt, im Tenor des Mobbings mit zu blubbern. Das hätte den – na wie war noch mal seine Name, also der mit dem Hinkebein – begeistert. Zumal der in der Umsetzungen seiner sexuellen Fantasien gar nicht zurückhaltend war. Ob er heimlich Pate für solche Kampagnen steht?

Die Rammstein-Tournee lief weiter, europaweit, und schnell zeigte es sich, die nach Hunderttausenden zählende Fangemeinde ließ sich nicht aufs Glatteis führen. Sie strömten nach dem Motto "jetzt erst recht" in die Konzerte. Seither ist es um die Vorwürfe gegen Lindemann bemerkenswert still geworden. Besonders die Juristen halten sich zurück, nachdem nichts rechtlich Verwertbares ans Tageslicht gebracht worden ist. Wenn die Medien und ihre Regisseure geglaubt hatten, es wäre für Bild, Spiegel, T-Online und die Freunde der Krampfadernpresse ein Leichtes, die missliebigen Musiker hinweg zu fegen, stellte sich das Gegenteil heraus.

Die Einheitsbreimedien haben so ziemlich einheitlich keinen Schimmer von den Botschaften der Band. Die kritische Haltung zum westlichen Way of Life halten sie für eine PR-Masche und die Ironie der bombastischen Bilder für DDR-Nostalgie und Gewaltverherrlichung. Wofür Rammstein steht, scheint vielen Journalisten nicht klar zu sein. Die Vermutung liegt nahe, dass vor allem die schreibenden Scharfrichter keines der Alben kennen, geschweige denn jemals ein Konzert besucht und mit Fans gesprochen hätten. Rammstein gehört aber aus Sicht der Systemregisseure nicht zu der Sorte Künstler, die par ordre du mufti zu NATO-oliv wechseln. Und das gefällt der kriegsführenden Herrschaft des globalen Westens ganz und gar nicht. Deshalb sollen sie weg.

Aber unter der Oberfläche bewegt sich etwas, das diesem Konflikt eine politische Dimension verleiht. Offenbar gehört die Band in der gegenwärtig von Cancel Culture und Sprachlosigkeit bzw. der Artikulationsvorsicht geprägten Zeit zu den raren Möglichkeiten, seine eigene Unzufriedenheit mit der Situation im Lande und drum herum auszudrücken. Rammstein bietet die Möglichkeit der Identifikation mit Kritik und mit Kritikern. In meinem Artikel vom 10. Juni 2023 hatte ich als Überschrift den Satz aus einem Rammstein-Song gewählt:: "Deutschland, ich kann dir meine Liebe nicht geben". Diese offene Distanzierung ist das Politikum.

Man kann davon ausgehen, dass eine Mehrheit der Fans diese innere Haltung kennt, sie teilt und bewusst zu Rammstein geht. So entwickelte sich das Mobbing zu einem Angriff auf das Publikum und zu einer Kraftprobe mit ihm. Je mehr Druck die Medien auf die Fans auszuüben versuchen, je mehr sie gar die Konzertbesucher zu indirekten Sexualtätern stilisieren, desto deutlicher werden die Fronten. 300 Protestierer vor dem Olympiastadion in Berlin, aber der Zulauf bei Rammstein wird immer stärker. Eine unbeliebte Regierung und ihre Medien als unfreiwillige Helfer einer Band. Das ist etwas Neues, ein ähnlicher Effekt wie bei den Sanktionen gegen Russland beim Ukrainekrieg.

Während die politische Scheinelite die Bundesrepublik wie einen US-Bundesstaat führt, Kultur nur noch das ist, was US-Medienkonzerne ausschwitzen und eine deutsche Identität längst offen in Frage gestellt wird, wurde die Auseinandersetzung um die Band Rammstein zu einem Beispiel dafür, dass offenbar die Willfährigkeit im Lande nach Covid-19, dem Klimanarrativ und dem Ukrainekrieg nicht mehr selbstverständlich ist und die devote Grundhaltung bei einem Teil der Bürger aus der Mode kommt. Daraus den Schluss zu ziehen, das Mobbing gegen Rammstein nähere sich seinem Ende, trifft aber keinesfalls zu.

Noch während der Konzerte im Berliner Olympiastation wurde die nächste Schlammrunde eingeläutet. Kommt man Lindemann nicht bei, versucht man es eben beim nächsten Bandmitglied. Jetzt ist Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz an der Reihe. Ihm werden, der Einfachheit halber, die gleichen Vorwürfe wie Lindemann gemacht. Die medialen Scharfrichter machen sich also nicht einmal die Mühe, ein neues Narrativ zu erstellen. Das gilt wohl auch für die Diffamierung der Fans. Diesen seien die Vorwürfe gegen die Bandmitglieder egal, tönte am gestrigen Montag die Bildzeitung. Über eine solche Fehleinschätzung braucht man sich nicht zu ärgern. Im Gegenteil. The show goes on.


Quellen und Verweise: 
„Deutschland, meine Liebe kann ich Dir nicht geben“, blautopf 10.06.2023
Rammstein: Zwischen Gewaltverherrlichung und DDR-Nostalgie, NDR 07.06.2023
Vorwürfe gegen Rammstein-Keyboarder Flake, Bild 17.07.2023
Deutschland, Songtext von Rammstein
 


Gelesen 1027 mal